ATV-Newsletter 111 von Jim Andrews, KH6HTV

Diesen Monat stellen wir Mike, WA6SVT, vor. Mike ist der technische Kopf hinter dem südkalifornischen Amateur Television Network (ATN). Hier ist Mikes Lebenslauf direkt von www.qrz.com:
WA6SVT
Ich habe im Alter von 12 Jahren als WN6SVT mit dem Amateurfunk begonnen, im folgenden Jahr habe ich ein Upgrade auf die General- und dann ein Jahr später zur Fortgeschrittenen-Lizenz bestanden. In der High School begann ich, mich für ATV zu interessieren, und entwarf und baute meine eigene Ausrüstung. Nach der High School baute ich einen ATV-Repeater und daraus entwickelte sich später ein staatenübergreifendes ATV-Club-Amateurfernsehnetz mit einem großartigen Team von engagierten ATVlern, das ein vernetztes ATV-Repeater-System (ATN) aufbaute.
Derzeit baue ich an digitaler ATV-Ausrüstung und habe mich mit einigen unserer Clubmitglieder zusammengetan, um den 2. DATV-Repeater in den USA am Mt. Wilson zu errichten – dieser Repeater ist dann der erste hier, der volles 1080i HD-DATV übertragen kann. Unsere Club-Website lautet www.ATN-TV.com . Ich war früher mal Mitherausgeber der Zeitschrift Amateur Television Quarterly (ATVQ) zusammen mit Bill Brown, WB8ELK. Meine Frau Laura ist KJ6GFI, und wir haben vier Kinder zu Hause, aber noch keines mit einer Afu-Lizenz. Wir haben ein QTH auf dem Jobs Peak mit Blick auf die Küsten- und Wüstenseite der San Bernardino Mountains auf 1640 m. Unsere Antennen sind auf unseren beiden grünen Towers (Baum mit Turmteilen) in etwa 36 m Höhe über dem Boden. Ich bin Rundfunktechniker bei „CBS Television“ in Los Angeles und arbeite die meiste Zeit auf dem Mt. Wilson, 1740 m über Los Angeles.

Dayton Hamvention 2022

KØPFX, Mel, gab dort eine Power-Point-Präsentation zur Einführung in Digital Amateur Television DATV (DVB-T):
https://slatsatn.net/wp-content/uploads/2022/05/Dayton22-DATV.pptx

ARISS 2.0 – Vortrag von Frank Bauer, KA3HDO, über die Zukunft des Amateurfunks auf der ISS:
https://www.youtube.com/watch?v=WB1mTVEzJjc&list=PLM_NXI3v5F_w9yPfgAqPfVekTEiA12zr_&index=15

Amateurfernsehen in Großbritannien

Der Amateurfunk umfasst eine Vielzahl von Betriebsarten und Innovationen. Einer dieser faszinierende Bereiche ist das Amateurfernsehen, das alle Aspekte der Videoproduktion, Bearbeitung, Übertragung und Empfang von Fernsehen umfasst. Es war oft an vorderster Front der technologischen Entwicklungen. Viele Amateurstationen übertragen jetzt digitale Videos (DATV) unter Verwendung der DVB-Übertragungsstandards und nutzen Video-Streaming-Technologien, um bewegte Bilder mit ATV-Betreibern in aller Welt auszutauschen.
Funkamateure senden und empfangen bereits seit über 60 Jahren Fernsehbilder. In den meisten Fällen wurden vereinfachte Versionen der damaligen Übertragungsstandards verwendet, die vielleicht auf eine geringere Bandbreite zugeschnitten waren, um in die Amateurbänder zu passen. Alle Amateurbereiche oberhalb von 432 MHz sind für das Amateurfernsehen geeignet, ebenso wie die experimentellen Bänder bei 71 MHz und 146 MHz, die durch die Schmalband-DATV-Innovation (RB-TV des BATC) möglich wurden.

Übertragungsmodi
Frequenzmodulation, wie sie für frühe kommerzielle Satelliten-TV-Übertragungen verwendet wurde, ist immer noch beliebt, insbesondere auf 5,6 GHz, wo TV-Drohnensender, die weniger als 20 engl. Pfund kosten, verwendet werden können.
Digitale Fernsehmodi, wie sie für aktuelle kommerzielle Satellitenfernsehübertragungen verwendet werden, haben sich als sehr robust und effizient für Amateurfernsehübertragungen erwiesen. Die Modi DVB-S und DVB-S2 werden beide verwendet und können von softwaredefinierten Funkgeräten erzeugt werden, die von benutzerfreundlichen Linux- oder Windows-Computern – einschließlich des Raspberry Pi – gesteuert werden. Diese Übertragungen kann man mit einem heimischen Digital-Satelliten-TV-Receiver empfangen mit einem Aufwärts- oder Abwärtswandler für andere Bänder als 1296 MHz – oder einem speziellen Empfänger wie zum Beispiel dem „MiniTiouner“. TV-Amateure experimentieren derzeit mit Video-Übertragungen mit reduzierter Bandbreite bis herunter zu 50 kHz, die aus schwächeren Signalen als die mit höherer Bandbreite dekodiert werden können. Diese Signale werden als „Reduced-Bandwidth TV“ (RB-TV) bezeichnet. Typische Symbolraten sind 500 KS, 333 KS, 250 KS, 125 KS und 66 KS.

Empfang von digitalem Amateurfernsehen
Das bei weitem beliebteste Empfangssystem ist der MiniTiouner. Dieser verwendet ein Satelliten-TV Receiver-Modul mit einer USB-Schnittstelle zu einem PC, auf dem ein spezielles DATV-Empfangsprogramm läuft, das von F6DZP geschrieben und zur freien Verwendung zur Verfügung gestellt wurde. Die MiniTiouner-Hardware kann selbst zusammengebaut oder als vormontierte Einheit gekauft werden. Die schwer zu beschaffenden Komponenten sind im Shop des British Amateur Television Club (BATC) für Selbstbauer erhältlich und die Gesamtkosten für die Teile betragen etwa 75 engl. Pfund.
Der MiniTiouner deckt den Frequenzbereich von 144 MHz bis 2650 MHz ab, so dass er mit zusätzlichen Vorverstärkern auf vier Amateurbändern direkt empfangen und mit Abwärtswandlern für die anderen Bänder verwendet werden kann. Die MiniTiouner-Software ist für den Betrieb auf einem Windows 10 PC ausgelegt – obwohl die aktuellen Versionen auch mit Windows 7 zufriedenstellend funktionieren.

BATC-Portsdown-TX_LimeSDR
Senden von digitalem Amateurfernsehen
Die einfachste Option für die Übertragung von digitalem ATV ist die Verwendung der kostenlos herunterladbaren „DATV-Express“-Software mit einem Software Defined Radio (SDR) wie dem Analog Devices „Pluto“ und dem „LimeSDR Mini“. Eine Alternative ist die Verwendung der BATC „Portsdown“-Software auf einem Raspberry Pi mit einem LimeSDR Mini. Diese beiden Lösungen sind breitbandig und ermöglichen die die Erzeugung von Signalen im gesamten Frequenzbereich von 70 MHz bis 3,4 GHz.
Das SDR-Signal mit etwa 0 dBm (1 mW) kann entweder direkt in einem (sehr linearen) Leistungsverstärker verstärkt oder auf die benötigte Frequenz hochkonvertiert werden. Bei vielen Mikrowellenbetreibern können vorhandene Umsetzer mit minimalen Modifikationen verwendet werden. Der MiniTiouner kann auf die normale Empfangs-ZF abgestimmt werden, und das Sendesignal wird auf der gleichen Zwischenfrequenz erzeugt.

Betriebsstandards: Die üblicherweise verwendeten Frequenzen für DVB-S sind: 71, 146.5 (nur in GB), 437, 1255, 2395, 3405, 10367 und 24049 MHz. 5665 MHz wird für FM-ATV verwendet. Sprechfunk-Rückmeldung erfolgt in der Regel auf 144,750 MHz, FM-Phonie, Simplex.

Amateurfernsehen über Satellit
Der Start von (TV-Satellit) Es’hail-2 mit seinem Afu-Breitbandtransponder – auch als QO-100 oder Qatar-OSCAR 100 bezeichnet – hat dem Amateurfernsehen die Möglichkeit eröffnet, TV-Kontakte zwischen Stationen im Vereinigten Königreich und Europa, Afrika und Teilen Asiens und Südamerikas herzustellen. Der Empfang dieser Übertragungen ist mit einer 80-cm-Schüssel, einem handelsüblichen LNB und einem „MiniTiouner“ relativ einfach.
Der QO-100-Breitbandtransponder verfügt über Downlinks zwischen 10491 MHz und 10498 MHz mit horizontaler Polarisation, und ein normaler „Universal“-LNB wandelt diese auf 741-748 MHz um, wenn 18 V an den LNB angelegt werden. Dieses Signal kann dann im MiniTiouner direkt demoduliert werden.
BATC-Spektrum-Monitor_QO-100-WB-Bake
Ein gutes erstes Signal, nach dem man suchen sollte, ist die Video-Bake auf 10492,5 MHz. Sobald die Bake empfangen wurde, können andere Signale, die auf dem BATC/AMSAT-UK Online-Spektrum-Monitor (https://eshail.batc.org.uk/wb/) gefunden wurden, eingestellt werden.
Der Uplink für den Breitbandtransponder ist von 2401,5 MHz bis 2409,5 MHz rechtsdrehend polarisiert. Up-Link-Übertragungen sollten in DVB-S oder DVB-S2 mit weniger als 2 MegaSamples/s erfolgen. In der Regel sind 30 W in einer 1,2-Meter-Schüssel erforderlich, um ein digitales ATV-Signal von 333 KS zu senden.

Um mehr über die britische ATV-Hams zu erfahren und ihren Ansatz zu DATV etc., besuchen Sie die Website des British Amateur Television Club:
www.batc.org.uk

Quelle: https://rsgb.org/main/technical/amateur-television/