Ian Waters, G3KKD, sk

ATV-Pionier G3KKD

BATC-Forum 12.1.21:
Mit großer Traurigkeit muss ich das Ableben meines Freundes Ian, G3KKD, melden. Ians Ableben wird ein großer Verlust für die Amateurfunkgemeinschaft sein.
Arthur, G4CPE

Sehr traurige Nachrichten – Ian war ein langjähriges Mitglied des BATC und wird vermisst werden. Er erzählt seine eigene Geschichte in diesem Video „G3KKD 60 years on the air“: https://www.youtube.com/watch?v=VBbF3Blg3FU&feature=emb_logo

Aus dem Jahr 1970 stammt ein frühes Videoband, auf dem Ian, G3KKD, seine Station für die BATC CAT70-Veranstaltung beschreibt: https://youtu.be/knk6PplMX4s
Noel, G8GTZ

Ian Waters, G3KKD, in CQ-TV 62 (1968):

Mein Interesse am Funk begann etwa 1940, als ich ein Luftgewehr gegen ein Kristallempfangsgerät eintauschte. Mein Interesse am Fernsehen begann 1945, als ich anfing, Artikel in Vorkriegszeitschriften zu lesen und in den Schaufenstern der Händler Fernsehgeräte sah, die Programme wie die Sieges-Parade zeigten. Im Alter von fünfzehn Jahren trat ich bei Pye Limited als Auszubildender zum Radiotechniker ein, wo ich jetzt als professioneller Fernsehübertragungsingenieur arbeite. 1949 baute ich mein erstes Fernsehgerät aus mehreren 5-Zoll-Geräten aus der Vorkriegszeit, die ich auf einem Schrottplatz gefunden hatte – eines der ersten Geräte in Ely – und baute anschließend einen Monoskop-Testbildgenerator*. Ich erkannte, dass ich nicht zufrieden sein würde, bis ich eine richtige Kamera hatte, und so verbrachte ich ab 1951 etwa drei Jahre damit, eine „Photicon“-Ikonoskop-Kamerakette zu bauen, die auf verschiedenen RSGB-Ausstellungen und der BATC Dagenham Town Show gezeigt wurde. Die „Photicon“-Kamera war die zweite, die in Großbritannien gebaut wurde, die erste kam einige Monate zuvor von G2DUS/T.

Der März 1952 war ereignisreich, denn zu diesem Zeitpunkt trat ich dem BATC bei, nachdem ich mich mit dem Gründer Mike Barlow getroffen hatte, während er in Cambridge war. Im August 1955 wurde ich als G3KKD/T lizenziert. Von März 1956 bis Oktober 1959 wurde eine regelmäßige Sichtverbindung mit G2DUS/T aufgebaut, wobei 1-Watt-Sender mit 6J6-Röhren über eine Strecke von 37 Meilen verwendet wurden. Die Belohnung für die Pionierarbeit dieser Fernsehverbindung war die RSGB Courtney Price Trophy, die G2DUS/T und mir gemeinsam verliehen wurde. Farbfernsehübertragungen der BBC gegen Ende des Jahres 1956 interessierten mich genug, um einen teilbildsequentiellen Farbfernsehsystemkonverter für den Empfang dieser Bilder zu bauen.

Meine jetzige Ausrüstung besteht aus zwei Kameras, einer 3-Zoll-Orthicon-Kamera und einer Vidicon-Zoom-Kamera, die zusammen mit einem Monoskop-Mustergenerator die Bildsignale an eine 4-Kanal-A-B-Bildmischeinheit mit Vorschaumöglichkeit liefern. Die Bilder werden auf zwei 14-Zoll-Monitoren dargestellt und mit 3 Wellenform-Monitoren gemessen. Tonsignale werden über Mikrofon, Grammophon und Tonband bereitgestellt und in einer 2-Kanal-Audiomischeinheit gemischt, die über einen Pegelmesser zur Anzeige des Tonpegels verfügt. Es werden zwei Sender verwendet, einer für die Bildübertragung mit einem gittermodulierten Endverstärker 4X150A bei 150 Watt Eingangsleistung für Spitzenweiß und einer für die Tonübertragung mit einem gittermodulierten Verstärker QQV06-40A bei 40 Watt Eingangsleistung. Zum Empfang wird ein Mastkopf-Vorverstärker verwendet, wie er in CQ-TV und im RSGB-Bulletin beschrieben ist. Mein Hauptinteresse gilt der East Anglian TV-Runde. Mit großem Interesse und Enthusiasmus nehme ich die Position des BATC-Vorsitzenden an.

*) Erläuterung von DJ8DW:
Ein Monoscope ist eine Kathodenstrahlröhre, sieht aus wie eine Panzerfaust. Sie hat keinen Leuchtschirm, dafür eine Metallplatte, in die ein S/W-Testbild eingeschnitten ist. Zwischen dieser Testbildplatte und der Stirnglasscheibe befindet sich eine Auffangelektrode, die über einen Kontakt mitten in der Frontglasscheibe von außen zugänglich ist – hier wird das Videosignal abgenommen. Die Strahlablenkung erfolgt magnetisch mit einer üblichen Ablenkheit für Bildröhren, der Strahl tritt an den Einschnitten der Testbildplatte durch diese hindurch auf die Auffangelektrode. Das Monoscope wurde in der S/W-Technik in England als Testbildgenerator benutzt und zeichnete sich durch eine besondere Bildschärfe aus.