Video auf vier Rädern

Mobile Videokonferenz
Von Klaus Welter, DH6MAV, Hofstetten-Hagenheim (Foto: Cisco, RB Welter)

Erinnern wir uns an Jitsi oder Zoom? Zu Corona-Zeiten waren es die meist genutzten Videokonferenz-Systeme. TV-Amateure winken vielleicht ab, praktizieren sie doch schon seit Jahren Relais-gestützt und mit Split-screen ihre regelmäßigen ATV-Runden. Meine Augenbrauen zuckten allerdings, als ich jetzt in der Zeitschrift „connect professional“ (die frühere „Funkschau“), Ausgabe 15. Sept. 2023, über das kommende mobile Videosystem las. Berichtet wird von einem Videokonferenzsystem für Autofahrer auf „stundenlangen Fahrten auf geraden Autobahnen oder im Stau stehend“. Ihnen soll die Teilnahme an Meetings ab 2024 ermöglicht werden, zumindest aus einigen Audi- und Mercedes-Modellen heraus und technisch gestützt von der Webex-App von Cisco. Cisco ist ein Unternehmen für den Datenaustausch zwischen Unternehmen und im Internet. Die nötige Hard- und Software ist in den Oberklasse-PKW ohnehin vorhanden.

Schreck lass nach, mag mancher Leser denken, der sich um einen sicheren Fahrbetrieb sorgt. Gut, Video soll nur bei Fahrzeugstillstand übertragen werden, so steht zumindest geschrieben. Eine Audio-Teilnahme sei durchgehend gewährleistet. Dafür reiche dann sogar eine 4G- und 3G-Anbindung, ansonsten eben 5G, das mit dem Infotainment-System im Fahrzeug kommuniziert. Ein separates Mobiltelefon sei nicht nötig. Über Mercedes wird berichtet, dass zur Erhöhung der Übertragungssicherheit eine eigene 5G-Antenne montiert sei. Die Reportage bzw. der Ausblick ins Modelljahr 2024 endet schließlich mit der Empfehlung „während der Fahrt keine Themen zu besprechen, die starke Emotionen hervorrufen, wie Gehaltsverhandlungen oder Bewerbungsgespräche“.