Vereinsgeschichte im Stadtmuseum – TV-Amateure können gern mitmischen

Von Klaus Welter, DH6MAV, Hofstetten-Hagenheim

Welch eine Gelegenheit. Das örtliche Museum organisiert seine Ausstellungssystematik gerade neu. Per Pressemeldung wird die Öffentlichkeit aufgefordert, richtiger gesagt, es ergeht die freundliche Bitte an Vereine, Zeugnisse zu ihrer Historie für eine Ausstellung einzureichen. Versprochen ist eine Vitrine, hierin im monatlichen Wechsel ein Stück zur „Stadtgesellschaft“ ausgestellt wird. Gleichzeitig ist dies die Chance, sich in kleinem Rahmen als Verein zu präsentieren.
So lese ich in den örtlichen Zeitungen, was sich das Kuratorium von den Vereinen wünscht. Gesucht werden „lustige, kuriose und emotionale Gegenstände“, die die große Vielfalt an Vereinen und deren Wesen sichtbar macht, Gegenstände, die den Vereinsmitgliedern am Herzen liegen, womit sie ihre Freizeit verbringen. Toll, denke ich mir. Endlich mal müssen Funkamateure nicht um eine werbliche Plattform bitten, sondern ein Museum bietet sich an. Fast jeder brave Funkamateur, auch wenn er oder sie als Spätgeborene(r) im Digitalzeitalter aufgewachsen ist, weiß, was unsere Gründerväter geleistet haben und wie frühe Funkgeräte aussahen. Nostalgie darf sein. Zum Beispiel der Klassiker Ø-V-1, also ein Röhrenempfänger auf U-förmigem Blechchassis. Oder ein modifiziertes Militärgerät neben einem modernen SDR. Oder ein portabler Selbstbau-Transistor-Sender mit Wickelantenne in einer Blechdose. AGAF-Mitglieder würden vielleicht einen SSTV-Empfänger mit Nachleuchtröhre beisteuern? Wenn es etwas neuer sein darf, vielleicht die aufgesammelten Reste eines Wetterballon mit APRS. Vielleicht auch nur QSL-Karten aus fernen Ländern zusammen mit einem handgeschriebenen Logbuch und einem Globus.
Der Anspruch ist nicht übertrieben hoch. Das Museum macht selbst Vorschläge. Für manchen Verein mag es ein Fußball mit Unterschriften sein, vielleicht ein paar Turnschuhe, ein ausrangierter Feuerwehrhelm, ein Gartenzwerg, eine Uralt-Modelleisenbahn? Na, da würde uns Funkamateuren allemal was Passendes einfallen. Auf Museumsbesucher wirken unsere Ausrüstungen immer exotisch und wecken Neugier. Die Idee des örtlichen Museum ist sehr zu begrüßen und geradezu nachahmenswert. Darum – so finden wir – soll die Einladung auch an dieser Stelle publiziert werden. Vielleicht dient die Idee als Anregung für beliebig andere Stadt- oder Heimatmuseen im Bundesgebiet? Und noch eines: Manchmal braucht es einen kleinen Schubs von außen – also, dass der Ortsverband umgekehrt aufs Museum zugeht und die Idee vorträgt. Es könnte sich eine Form von Win-win ergeben.

Vereinsaufruf_Stadtmuseum

Das Stadtmuseum will örtlichen Vereinen ein Podium geben und fragt nach „Eyecatchern“.
(Bild: Carmen Celewitz für Stadt Landsberg)