100 Jahre TV-Kamera

Am 29.12.1923 meldete der russisch-amerikanische Ingenieur und Erfinder Vladimir Zworykin das Patent für sein „Ikonoskop“ an. Das Ikonoskop war die erste Aufnahme-Röhre, mit der man die umgebende Realität abtasten konnte. Im Prinzip wurden im Ikonoskop die Helligkeitswerte des Bildes in Ladungswerte umgewandelt. Vor allem waren es beim Ikonoskop erstmal Live-Bilder, weshalb man Zworykin präziser als Vater des Live-Fernsehens bezeichnen könnte.
Ikonoskop-Schema
Das Ikonoskop kam bereits 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin zum Einsatz. Hunderttausende fanden im Olympia-Stadion Platz, vielen anderen bot der Fernseher die Möglichkeit, mit Auge und Ohr dem Sport zu folgen: In speziell eingerichteten Fernsehstuben sahen Sportbegeisterte die ersten Übertragungen (mit 180 Zeilen). Das Ikonoskop war praktisch die Mutter aller analogen elektronischen Kameras. Im Prinzip funktionierten sie nämlich alle ähnlich: Immer wurde eine lichtempfindliche Schicht von einem Elektronenstrahl abgetastet. In allen Fernsehstudios, überall auf der Welt bis Mitte der 1990er-Jahre. Inzwischen ist Fernsehen nicht nur digital und bis in Millionen von Bildpunkten hochaufgelöst, sondern auch die Nutzung des Mediums hat sich verändert: Weil inzwischen fast jeder mindestens eine Kamera und mit dem Smartphone sogar einen eigenen „Sender“ hat.

Quelle. wdr.de
Linktipp: https://www.planet-wissen.de/kultur/medien/fernsehgeschichte_in_deutschland/index.html

Ergänzung:
Der erste TV-Sender, „Paul Nipkow“, benannt nach dem Berliner Erfinder der mechanischen Bildübertragung, war nur in der Hauptstadt empfangbar, weil über UKW gesendet wurde. Selbst in seiner Hochzeit 1936 gab es nur 27 öffentliche Fernsehstuben, später wurde zumindest Hamburg (über Kabel) an den Sendebetrieb angeschlossen.
Da das Berliner Programm nicht bis nach Hamburg reichte, präsentierte die Deutsche Reichspost auf dem Heiligengeistfeld am 20. Juni 1935 die erste fahrbare Fernseh-Sendeanlage, die aus 20 Fahrzeugen bestand. An fünf Standorten wurden Empfangsstellen eingerichtet, in denen Sport-, Kultur- sowie Live-Sendungen vom Heiligengeistfeld zu sehen waren. Von 1941 bis 1943 war dann auch das Berliner Programm in den Hamburger Fernsehstuben zu empfangen. Die Zuschauer konnten nun beispielsweise am Dammtor, in der Schlüterstrasse oder im Postamt Altona fernsehen.

Quelle: https://www.fernsehmuseum-hamburg.de/geschichte/ns-zeit.html