20 Jahre DVB-T in DL

Am 4. August 2003 startete in Berlin die Umstellung auf das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T, mit dem das analoge terrestrische Fernsehen ersetzt wurde. Gründe dafür waren besseres Bild und besserer Ton, nahezu störungsfreier Empfang und ein größeres Programmangebot. Hauptgrund war jedoch, dass die digitale Programmübertragung für die Sender wesentlich kostengünstiger wurde. Auf DVB-T folgte das hochaufgelöste DVB-T2 HD, das am 31. Mai 2016 startete, vorerst als Ergänzung zum „alten“ Standard DVB-T. In 18 Ballungsräumen startete es mit einem Sendermultiplex aus sechs öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen, der auf 40 HDTV-Programme ausgebaut wurde. Die DVB-T-Ausstrahlung wurde bis 2019 durch DVB-T2 HD vollständig ersetzt. DVB-T2 bietet im Vergleich zu DVB-T größere Reichweiten und höhere Datenraten. Die Videocodierung nach HEVC (High Efficiency Video Coding, auch H.265 und MPEG-H, Teil 2) ermöglicht, dass Bewegtbilder etwa viermal effizienter codiert werden als mit MPEG-2, das für DVB-T verwendet wurde. Außerdem gibt es jetzt keine Bildklötzchen mehr bei viel Bewegung. Die letzten Bildverbesserungen brachte bei einigen ARD-Sendern der Wegfall der 720p-Abskalierung im Video-Speiseweg und damit die Erhaltung der vollen 1080-Zeilen-Auflösung von den Kameras bis zum Heimempfänger.

Aktuelle TV-Empfangs-Statistik:
Kabelempfang 16,842 Mio., Satellit 16,464 Mio, Terrestrik 2,253 Mio., IPTV: 4,476 Mio.

Schaut man mal in (nicht deutschsprachige) Nachbarländer, so läuft das dort komplett anders: Da gibt es nämlich meist alle wichtigen Sender unverschlüsselt in 1080i HD über DVB-T, in Strasbourg z.B. gut 30 französische ÖR- und Privatsender mit H.264-Codierung und DD-AC3-Ton – somit auf jedem handelsüblichen Gerät der letzten 10 Jahre problemlos empfangbar & frei aufnehmbar. In Frankreich und Großbritannien sieht man auch die alten Dach-Antennen noch auf fast jedem Haus. Je nach Senderantenne kann sich in DL lohnen, mal eine vertikale Ausrichtung der Empfangsantenne zu testen…

Quelle: Funkamateur.de, Digitalfernsehen.de