HAMRADIO 2023 Fazit

v.l. Klaus, DH6MAV, und Uwe, DJ8DWDH6MAV und DJ8DW

Bei heißen Temperaturen verlief die Funkmesse am AGAF-Referats-Stand mit etwas weniger Standbesuchern als früher. Einige ATV-Freunde versorgten sich mit verbilligten TV-AMATEUR-Heften aus dem Archiv und der AGAF-DVD mit TVA-PDF 1-171 (einzelne Restexemplare werden von mir auf Wunsch zugeschickt). Nach dem DATV-Forum am Freitag mit Live- und Online-Vorträgen (letztere aus GB) zum aktuellen Stand der DATV-Technik traf sich erstmals das neue AGAF-Referats-Team mit unserem DARC-Vorstands-Kontaktmann Ernst, DL3GBE. Referats-Leiter Björn-Iwo Schulz DGØCBP begrüßte ihn und die Mitarbeiter Uwe Kraus DJ8DW, Jens Schoon DH6BB, Dirk Fischer DK2FD und Klaus Kramer DL4KCK.

DATV-Livedemo
Am Messestand lief auf einem LCD-Monitor der schon seit vielen Jahren gewohnte Live-DATV-Empfang von der portablen Klubstation DL0DTV/OE am Berg Pfänder und auf dem Laptop daneben diverse ATV-Aufnahmen von früher und aus letzter Zeit. Der inzwischen reparierte HamTV-Sender ist auf dem Weg zur ISS und wird evtl. ab Ende 2023 für eine attraktive Bereicherung der ARISS-Schulkontakte durch Livebilder des beteiligten Astronauten sorgen. Einige junge HAM-Rallye-Teilnehmer trauten sich an die Lösung der zehn Fragen zur DATV-Geschichte, die Uwe DJ8DW zusammengestellt hatte. Natürlich nahm er wie auch die zeitweisen Standbetreuer und Antennenbauhelfer Willi, DC5QC, und sein Sohn Matthias die Gelegenheit wahr, im Funkflohmarkt nach preiswerten „Schätzchen“ zu suchen. Ein anderer HAMRADIO-Stand vom DB0QI-Relaisbetreuer „ATV-München“ führte selbstentwickelte ATV-Technik vor, die auch in vielen süddeutschen ATV-Relais erfolgreich eingesetzt wird.

DATV-Forum-PDFs: https://home.swissatv.ch/2023/06/forum-datv-4/

Klaus, DL4KCK

update:
Volker Wissing unterschreibt neue Amateurfunkverordnung

Verkehrsminister Volker Wissing hat die neue Amateurfunkverordnung am 22. Juni 2023 um 17:00 Uhr unterzeichnet. Ein kurzes Video der Unterzeichnung wurde als Grußbotschaft während der Eröffnung der HAM RADIO gezeigt. Die Verordnung wird damit in einem Jahr am 21. Juni 2024 in Kraft treten. Der Vorsitzende Christian Entsfellner, DL3MBG freute sich, dass damit alle Forderungen des Runden Tisches Amateurfunk (RTA) umgesetzt wurden. Hier noch einmal die Highlights der neuen Verordnung in der Zusammenfassung:
Eingeführt wird ein dreistufiges Amateurfunkklassensystem, das die neue Einsteigerklasse N umfasst. Neben 2 m und 70 cm für die Klasse N wird dieser auch Betrieb auf dem 10-m-Band gestattet. Remotebetrieb wird freigegeben, eine Kennzeichnung der Remotestation durch /R am Rufzeichen ist optional. Für den Ausbildungsfunkbetrieb ist künftig kein Ausbildungsrufzeichen der Rufzeichenreihe DN0AAA bis DN8ZZZ mehr erforderlich. Während des Ausbildungsfunkbetriebs ist von den Auszubildenden das dem Ausbilder zugeteilte personengebundene Rufzeichen oder das Rufzeichen der Klubstation mit dem Rufzeichenzusatz /Trainee bzw /T zu verwenden. Zugeteilte Ausbildungsrufzeichen behalten bis zum 31. Dezember 2028 ihre Gültigkeit.
Auf 50 MHz sind 750 W möglich, das 23-cm-Band bleibt in vollem Umfang erhalten. Hamnet-Stationen können nun mit 1000 W EIRP betrieben werden. Automatisch arbeitende Stationen können unter bestimmten Voraussetzungen mit bis zu 50 W betrieben werden.
Was die Ausbildung betrifft, gibt der DARC-AJW-Referent Matthias Jung, DL9MJ, noch einige Hinweise. Die erste Prüfung nach dem neuen Fragenkatalog wird auf der HAM RADIO 2024 stattfinden. Bis dahin kann die alte Prüfung abgelegt werden. Damit besteht Planungssicherheit für Amateurfunkkurse. Im Zuge der anstehenden Umstellungen muss der aktuelle Entwurf des neuen Fragenkatalogs noch einmal angepasst und von der BnetzA begutachtet werden. Danach steht einer Veröffentlichung nichts mehr im Wege.

Jann Traschewski, DG8NGN (B01, DARC-VUS-Referent) erhält Horkheimerpreis 2023

Jann Traschewski, DG8NGN (B01), hat den diesjährigen Horkheimerpreis erhalten. Der mit 2500 Euro dotierte Preis kann in vollem Ermessen zur Förderung des Amateurfunks eingesetzt werden. Und förderfähig ist das Projekt von DG8NGN allemal. Jann ist maßgeblich am Aufbau des Hamnets beteiligt. Seine fundierten Kenntnisse im Bereich von TCP/IP erwarb er sich schon früh zu Zeiten des Packet-Radio-Netzes, als die meisten Funkamateure noch mit dem AX.25-Protokoll unterwegs waren.
Jann ist seit 1997 Funkamateur und betrieb schon in 1998 eine erste automatisch arbeitende Station (Sprachmailbox DB0VOX auf dem Fernmeldeturn Nürnberg). Es folgten mit so genannten Crawlern Visualisierungsprojekte, weiterhin war er Gründungsmitglied des IRCddb-Netzwerkes, um für das D-Star-Netzwerk eine Alternative zum US-Trust-Server zu schaffen. In den vergangenen Monaten war Jann an der Umstellung des 44er IP-Adressbereiches beteiligt. Seinen Bemühungen ist es auch zu verdanken, dass in der früheren Phase des Hamnets keine Zersplitterung von Standards und Gruppen aufkam. „Think big“ ist hier ein Stichwort und dies wurde noch einmal deutlich, als Jann bei der Preisübergabe eine Hamnet-Karte von Europa zeigte. Das Preisgeld wird dem wachsenden Hamnet also mit Sicherheit zugute kommen.

Quelle: Internetportal des DARC (www.darc.de) vom 23.06.2023

Aufregender Ballonstart auf der HAM RADIO

Wie auf einer Perlenkette aufgefädelt warteten die insgesamt acht Experimente verteilt auf sechs Nutzlastgehäuse kurz vor 11:00 Uhr auf die Startfreigabe durch den Tower des Flughafens Friedrichshafen. Bei wenig Wind und strahlender Sonne gelang ein ruhiger Start, das Gespann stieg mit ca. 5,5 m/s auf. Über den Crossband-Repeater begannen die ersten QSOs. Schnell waren lokale Stationen, aber auch Nürnberger Funkamateure und weiter entfernte QSO-Partner zu hören.
Um 12:31 Uhr ist der Ballon dann in 29 815 m Höhe geplatzt und unerwartet schnell heruntergefallen. Der Fallschirm hat sich wohl nur teilweise geöffnet und so war die Sinkgeschwindigkeit über eine längere Zeit dreimal so schnell wie erwartet. Durch die Vielfalt der Sender und Betriebsarten konnte die Bahn des Gespanns ausgezeichnet verfolgt werden. Drei Sender gaben sogar noch Positionen vom Landeort, der um 12:52 Uhr erreicht war. Wie die Jäger nach langem Anmarsch feststellen mussten, hatte sich die Nutzlast nördlich des Schweizer Berges Säntis einen ca. 30 m hohen Baum gesucht und sich dort auch ordentlich festgesetzt. Alle Versuche, sie zu bergen, sind bisher gescheitert. Schließlich bleibt es nun ungewiss, ob das Ballonteam die Payloadmodule mit den verschiedenen Experimenten zur genaueren Untersuchung wiederbekommen kann. Aktuelle Informationen gibt es unter www.ballonprojekt.de

Quelle: Internetportal des DARC (www.darc.de) vom 30.06.2023